Binaurale Beats zur Meditation im Deltabereich, tiefstmögliche Meditation
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Geistige Behinderung, schwere Herz - und Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall in den letzten Wochen, Depressionen, Psychosen, Einnahme von Psychopharmaka, Persönlichkeitsstörungen, Thrombose, Suchterkrankung wie Alkohol, Drogen, Schmerzmittel - oder Medikamenteneinnahme, Epilepsie, Schwangerschaft, schwerwiegende Erkrankungen/Schädigungen des zentralen Nervensystem.
Wenn Sie in psychologischer Behandlung sind, sollten Sie klären, ob die Arbeit mit Hypnose / Binaureale Beats nicht schädigend sein könnte.
Bitte bedenken Sie auch, diese Anwendung nicht bei der Autofahrt zu benutzen. Betätigen Sie auch keine Maschinen o.ä. direkt nach dem Anhören der MP3 bei Meditationen, Relaxationen etc.
Binaurale Beats
von Hans Christian Hinne, Heilpraktiker, in der Herbstausgabe 2019
Unser Gehirn „schwingt“ in meßbaren Frequenzen. Wir können dies beeinflussen und damit unterschiedliche Bewußtseinszustände stimulieren und nutzbar machen.
Mitschwingendes Nervenkostüm
Unser Nervensystem leitet Informationen mittels spezieller Zellen weiter, den Neuronen. Dies geschieht entlang der einzelnen Zelle auf elektrischem Weg und an den Synapsen, den Zell-zu-Zell-Verbindungen, chemisch durch Neurotransmitter. Die elektrischen Potentiale der Neurone lassen sich messen.Untersucht man die Gehirnaktivität mittels EEG1, werden Wellenmuster erkennbar, die Rückschlüsse auf den Wachheitsgrad zulassen. Die Neurologen haben typische Frequenzmuster beschrieben, die vom Tiefschlaf (Delta: 0,1 bis <4 Hz2), Schläfrigkeit (Theta: 4 und <8 Hz), entspannte Wachheit (Alpha: 8 und 13 Hz), aktiver Konzentration (Beta: 13 und 30 Hz) bis zu starker Konzentration / Meditation (Gamma >30 Hz) reichen. Aus der Darstellung des EEGs können Neurologen auch pathologische Zustände, wie z.B. Epilepsie, erkennen.
Wie unser tatsächliches Bewußtsein zustandekommt, und ob es einen lokal definierten Bereich einnimmt, ist bislang völlig ungeklärt. Tatsache ist aber, daß das Hirn je nach Bewußtseinslage und Denkmuster unterschiedlich schwingt. Man kann also von einem Oszillator sprechen, der auf unterschiedliche Weise - möglicherweise auch durch momentan noch unerklärliche äußere Einflüsse - beeinflußt wird und mitschwingen kann.
Schaltzentrale, Wege und Bahnen
Der Neurologie sind mittlerweile viele Zentren bekannt, in denen Informationen quasi ausgewertet, verarbeitet und moduliert weitergeleitet werden. Beispielsweise dient der Thalamus als „Tor zum Bewußtsein“, denn hier wird die Vielzahl aller eintreffenden Informationen aus der Körperperipherie u.a. gefiltert, so daß nur ein Bruchteil den sensorischen Kortex3 erreicht, der dann z.B. einen Schmerzreiz erlebbar werden läßt. Viele Bahnen, auf denen die Informationen weitergeleitet werden, durchziehen das Gehirn von der einen Schaltzentrale zur nächsten, von links nach rechts, zum Kleinhirn etc.Alles in uns ist dadurch vernetzt. Die Peripherie mit dem Zentrum, die Körperchemie durch Rezeptoren und Hormone mit dem Nervensystem, diese dadurch auch wiederum mit dem Immunsystem etc.
Im Alltag kennen wir typische Phänomene, wie Lernblockaden in Streßsituationen, Erkrankungen, wenn wir uns gerade zu erholen beginnen, dauerhafte Auszehrung bei Dauerbelastung (Burn-out), aber auch den Energieschub, wenn wir verliebt sind, Erfolg haben und uns rundum wohlfühlen.
Nada Brahma – die Welt ist Klang
Dem Hören kommt auch physiologisch eine besondere Stellung zu. Das Ohr und damit das Hörvermögen ist der sensorische Apparat, der sich bei der Embryonalentwicklung mit als erstes voll entfaltet. Alles ist Schwingung, und wir stellen uns in diesem Körper früh darauf ein, Umgebungsgeräusche, Mama und Papa, genau wahrzunehmen.Phänomenal ist auch die Fähigkeit, ein Musikstück als Ganzes genießen, aber auch gezielt einzelne Instrumente und den Gesang heraushören zu können. Mischen wir beispielsweise zwei Farben miteinander, nimmt unsere optische Antenne nur eine neue Farbe wahr und kann die Ursprungsbestandteile nicht mehr auseinanderhalten. Ähnlich verhält es sich auch in der Bandbreite der Wahrnehmung. Würden wir den leisesten Ton mit dem gerade noch erkennbaren Lichtglimmen gleichsetzen und entsprechend dann das lauteste Geräusch mit grellem Licht, würden wir schon lange vorher erblinden. Und – wir können unsere Ohren nicht verschließen. Das Auge führt uns in die Welt – das Ohr führt die Welt in uns...
Der Einfluß von Klang
Hören wir einen Knall, schlechte Nachrichten oder werden angebrüllt, reagiert unser Nervenkostüm entsprechend sympathisch, versetzt uns in Alarm und schüttet Streßhormone aus. Wir sind konzentriert, fokussiert und schwingen entsprechend hochfrequent.Genießen wir einen netten Abend bei Musik und leichter Unterhaltung oder chillen bei seichtem Grillengezirpe auf der grünen Au, finden wir zurück in niederfrequente Zustände, träumen, schlafen vielleicht sogar tief und können uns erholen.
Neben dem Einfluß des Ambientes, der durchaus individuell verschieden wahrgenommen wird, lassen sich diese Zustände auch durch einen Trick direkt beeinflussen. Die Hirnphysiologie kann durch Binaurale Beats4 gezielt in Schwingung gebracht werden und dies ist therapeutisch nutzbar.
Bei den Binauralen Beats handelt es sich um eine akustische Täuschung. Beschallt man beide Ohren zeitgleich mit nur leicht unterschiedlicher Frequenz, nimmt man ein Wummern (den Beat) wahr. „Man nimmt an, daß dieser Ton im Stammhirn erzeugt wird, im Nucleus olivaris superior, wo das Zentrum für räumliches Hören liegt.“5 Das funktioniert nur in einem kleinen Frequenzbereich, da wir einen Unterschied von mehr als 30 Hz als zwei unterschiedliche Töne hören.
Das Hörzentrum mittelt die beiden unterschiedlichen Frequenzen, und die Differenz erzeugt eine eigene pulsierende Schwingung. Z.B. linkes Ohr 430 Hz, rechtes Ohr 440 Hz erzeugen einen gehörten Ton mit 435 Hz und einen Beat mit 10 Hz.
Der Beat stimuliert dabei die Hirnfrequenz, die sich synchronisierend darauf einstellt. In diesem Beispiel würde ein Alphazustand eingeleitet werden, der Mensch entspannt sich.
Therapiebereich und Selbsthypnose
Die einfache Beschallung durch zwei differente Frequenzen wird für die meisten recht eintönig sein. Möglicherweise reagieren wir darauf beizeiten genervt, und der Effekt ist dahin. Es handelt sich ja auch nur um eine Stimulation, die wir willentlich überstimmen können.Am deutlichsten wird der Effekt, wenn man sich durchdacht bearbeiteten Kompositionen hingibt, die mit Naturgeräuschen und hypnotischen Elementen ausgeschmückt sind. Einige Hypnotiseure haben ihr Fachwissen dazu genutzt, um eine Binaurale Klangreise für bestimmte Zwecke zu komponieren. Die genutzten Frequenzen holen im Tagesbewußtsein ab und bewegen sich, durch weiteren Klang gestützt, auf das therapeutische Ziel zu.
Auf diese Weise lassen sich Binaurale Beats therapeutisch, bzw. therapiebegleitend, sowie zur (Selbst-)Hypnose einsetzen. Es gibt zahlreiche Anwendungsgebiete, wie z.B. zur Einschlafhilfe, Studierfokus, um Gelerntes effektiver abzuspeichern, Tiefenmeditation, Ideenstimulation, aber auch zur Immunmodulation u.v.m.
Als Gegenanzeige muß erwähnt werden, daß Vorsicht, bzw. absolute Kontraindikation gegeben ist, wenn man an einer „Oszillopathie“, wie z.B. Epilepsie leidet. Bei Unsicherheit und Fragen sollte man sich vorher an seinen Arzt oder Heilpraktiker wenden.
1 Elektroenzephalografie: Durch auf der Kopfoberfläche angebrachte Elektroden werden elektrische Potentiale der aktiven Neurone abgeleitet und grafisch sichtbar gemacht.
2 Hz: Hertz, nach dem Erstbeschreiber Heinrich Hertz benannt; Einheit der Frequenz, also Schwingungen pro Sekunde
3 Kortex: Hirnrinde, der äußere Randbereich des Großhirns. Hier finden sich vernetzte Neurone in großer Zahl.
4 Binaural: lat. mit beiden Ohren; Beat: Schlag, hier Rhythmus
5 Quelle: Wikipedia „Binaurale Beats“
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