



Lactoferrin-BT von Vitals enthält Biotis® Lactoferrin von FrieslandCampina Ingredients. FrieslandCampina ist eine renommierte Molkereigenossenschaft niederländischer, belgischer und deutscher Milchviehhalter. Kaum einer weiß jedoch, dass der Geschäftsbereich FrieslandCampina Ingredients spezielle Zutaten aus Milch für Babynahrung, Sportlernahrung und Gesundheitsprodukte für Erwachsene herstellt und dass FrieslandCampina weltweit der Vorreiter und Experte in Sachen Lactoferrin ist. Lactoferrin ist unter anderem ein natürlicher Bestandteil der Muttermilch und gilt als eines der wertvollsten Eiweiße der Milch. Die Herausforderung dabei ist es, diese empfindliche Substanz aus möglichst frischer Kuhmilch auf möglichst schonende Weise zu gewinnen. Nur dann behält sie die optimalen Eigenschaften, für welche die Substanz bekannt ist. Lactoferrin-BT von Vitals enthält ganze 200 mg Lactoferrin von höchster Qualität, verpackt in einer speziellen magensaftresistenten Kapsel, um sicherzustellen, dass alles unversehrt an seinem Bestimmungsort im Körper ankommt.
Was ist Lactoferrin?
Lactoferrin ist ein Eiweiß, das Teil der Molkeneiweiße in der Milch ist und aus einer langen Kette von bis zu 700 Aminosäuren besteht. Die reichhaltigste natürliche Quelle für Lactoferrin ist Muttermilch. In geringeren Mengen ist es auch in anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel und Tränenflüssigkeit enthalten. Die zweitreichste Quelle ist Kuhmilch, die aus diesem Grund häufig als Rohstoff für die Herstellung von Lactoferrin zur Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln und als Zusatz zur Babynahrung verwendet wird. Der Name dieses Eiweißes leitet sich von den Wörtern „lac“ (lateinisch für Milch) und „ferrum“ (lateinisch für Eisen) ab. Letzteres bezieht sich auf die starke Eisenbindungsfähigkeit von Lactoferrin. In der Natur kommen zwei Formen vor: Hololactoferrin und Apolactoferrin. Hololactoferrin ist die Form, die (teilweise) mit Eisen gesättigt ist, während Apolactoferrin eine niedrigstmögliche Menge an Eisen enthält. Diese Form wird hauptsächlich in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.
Qualität
Mehrere Aspekte bestimmen die Qualität von Lactoferrin. Der mit Abstand wichtigste Aspekt ist die Erhaltung der räumlichen Struktur des Moleküls, von der schließlich die Eigenschaften und die Aktivität von Eiweißen im Allgemeinen abhängen. Unter bestimmten Bedingungen (z. B. hohe Temperatur oder niedriger pH-Wert) kann es zu einem Prozess kommen, der unter „Denaturierung“ bekannt ist. Dabei wird die räumliche Struktur des Eiweißmoleküls zerstört und es büßt seine Eigenschaften ein. Die Denaturierung von Eiweiß ist ein irreversibler Prozess; daher ist es bei der Herstellung von Lactoferrin von größter Bedeutung, mit dieser wertvollen Substanz so vorsichtig wie möglich umzugehen. Es ist möglich, die Erhaltung der räumlichen Struktur durch Laboranalysen nachzuweisen. Vergleichende Untersuchungen haben gezeigt, dass nicht jedes Lactoferrin auf dem Markt in dieser Hinsicht gleich gut abschneidet. Manchmal liegt das daran, dass das Lactoferrin nicht aus frischer Milch, sondern aus Molke gewonnen wird, die bereits mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen hat, wobei eine Denaturierung auftreten kann. Biotis® Lactoferrin in Lactoferrin-BT von Vitals wird aus frischer Kuhmilch unter Anwendung eines äußerst raffinierten und schonenden Produktionsverfahrens hergestellt, das garantiert, dass dieses wertvolle Eiweiß seine natürlichen Eigenschaften beibehält. Da Lactoferrin auch auf einen niedrigen pH-Wert empfindlich reagiert, verwendet Vitals für dieses Produkt eine spezielle Kapsel, die sich in der sauren Umgebung des Magens nicht auflöst, sondern sich erst im Dünndarm öffnet.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Reinheit des Lactoferrins. Sie sollte mindestens 95 % betragen. Natürlich sollte Lactoferrin auch möglichst arm an Schadstoffen wie Schwermetallen und Dioxinen sein. Ein spezifisches Kriterium, das häufig im Zusammenhang mit der Qualität eines Lactoferrin-Produkts genannt wird, ist sein Gehalt an Lipopolysaccharid (LPS). LPS sind Bestandteile der äußeren Membran von bestimmten Bakterienarten. Entgegen der gängigen Überzeugung ist das mögliche Vorkommen von LPS jedoch nicht spezifisch für Lactoferrinprodukte. Es kommt in vielen Lebensmitteln vor. Eine Reihe von gewöhnlicherweise vorhandenen und harmlosen Bakterienarten in unserem Darm produziert diese Stoffe ebenfalls. Der LPS-Gehalt in einem Lactoferrin-Nahrungsergänzungsmittel sollte daher in erster Linie als Kriterium für das Vorhandensein von (toten) Bakterien angesehen werden. Es ist ein Indikator für die Frische der Kuhmilch, die als Lactoferrinquelle Anwendung findet. Je weniger frisch die Milch ist, desto mehr Bakterienwachstum gibt es oder desto mehr abgestorbene Bakterien befinden sich in ihr. Die Kuhmilch, die für Lactoferrin-BT von Vitals verwendet wird, wird innerhalb von 24 Stunden nach dem Eintreffen an der Produktionsstätte verarbeitet. Der Herstellungsprozess selbst findet unter strengen hygienischen Bedingungen statt und umfasst mehrere Qualitätskontrollen. Kurz gesagt: Das Lactoferrin-BT von Vitals ist sehr rein und hat eine außergewöhnlich hohe Qualität und einen sehr geringen Gehalt an Verunreinigungen, wie beispielsweise LPS. Lactoferrin-BT enthält außerdem maximal 0,01 % Laktose (0,02 mg pro Kapsel).
Mehr über FrieslandCampina Ingredients
FrieslandCampina ist aus einer Fusion zwischen Friesland Foods und Campina entstanden. Das Besondere an FrieslandCampina ist, dass es sich um eine sogenannte Genossenschaft handelt. Das bedeutet, dass die Milchviehhalter den Betrieb selbst führen. Der große Vorteil ist, dass sie die Betriebe mit echter Liebe zur Milchwirtschaft führen und dass der Erlös aus den Produkten zu den Landwirten selbst fließt. Neben verschiedenen Arten von Molkereiprodukten ist FrieslandCampina (unter dem Firmennamen FrieslandCampina Ingredients) auch im Bereich einzelner Zutaten aus Milch ein namhafter Anbieter. Kuhmilch enthält nämlich eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe, darunter Vitamine und Mineralstoffe, aber auch Eiweiße wie Lactoferrin. FrieslandCampina Ingredients ist der Teil des Unternehmens, der sich auf die Entwicklung und wissenschaftliche Forschung von hochwertigen Bestandteilen der Milch spezialisiert hat. Dazu gehört unter anderem eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Wissenschaftlern der Universität Wageningen. FrieslandCampina hat vor rund 25 Jahren mit der Extraktion von Lactoferrin aus Kuhmilch begonnen und ist damit Vorreiter auf diesem Gebiet. Zunächst als Zusatz für Babynahrung (da Lactoferrin auch ein wichtiger Bestandteil der Muttermilch ist), später aber auch für andere Anwendungen wie Nahrungsergänzungsmittel. Damals wurde die Qualität von Biotis® Lactoferrin als erstes Produkt weltweit von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) positiv bewertet und diese Qualität wurde zum Maßstab für andere Lactoferrinhersteller auf dem Markt. FrieslandCampina ist in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen und hat den Produktionsprozess weiter optimiert. Jüngster Meilenstein ist die Eröffnung einer völlig neuen, hochmodernen Produktionsstätte in Veghel (Niederlande), die einzig und allein der Herstellung von Lactoferrin dient. Vitals ist stolz darauf, mit diesem Spitzenproduzenten zusammenzuarbeiten, sodass wir Ihnen das hochwertigste Lactoferrin des Marktes anbieten können!
Zulässige gesundheitsbezogene angaben:
Keine.
Zusammensetzung pro kapsel: |
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Lactoferrin (Biotis® Lactoferrin) |
200 mg |
Zusammensetzung pro 2 kapseln: |
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Lactoferrin (Biotis® Lactoferrin) |
400 mg |
Biotis® ist eine eingetragene Marke von FrieslandCampina Ingredients.
Zutaten:
Lactoferrin (aus Kuhmilch), pflanzliche Kapsel (Hydroxypropylmethylcellulose, Pektin), Füllstoff (mikrokristalline Cellulose [Cellulosegel]).
1-2 Kapseln pro Tag mit Wasser zu einer Mahlzeit einnehmen. Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrsmenge darf nicht überschritten werden. In einer speziellen magensaftresistenten Kapsel, um das Lactoferrin zu schützen, damit es zum richtigen Zeitpunkt im Körper seine Wirkung entfalten kann.
Für Vegetarier (nicht für Veganer) geeignet.
Lactoferrin: ein starkes eisenbindendes Protein in der ersten Verteidigungslinie
Marloes van Heijningen (Stiftung OrthoKnowledge)
Das Glykoprotein Lactoferrin kommt im menschlichen Körper und bei den meisten Säugetieren vor. ‘Lacto’ bezieht sich auf die Quelle, in der es zuerst entdeckt wurde (Milch), und ‘Ferrin’ auf seine Fähigkeit, freies Eisen zu binden. Es findet sich in großen Mengen in der Muttermilch, aber auch an Stellen im Körper, an denen ein schneller und wirksamer Schutz vor äußeren Bedrohungen erforderlich ist.
Seine Fähigkeit Eisen zu binden, macht Lactoferrin zu einem wirksamen Mittel im Kampf gegen mikrobielle Krankheitserreger, die für ihr Überleben auf Eisen angewiesen sind. Lactoferrin hat auch die Fähigkeit, das Immunsystem bei Bedarf zu stimulieren und gleichzeitig Entzündungsreaktionen zu hemmen, die für den Körper schädlich sein können. Im Darm unterstützt Lactoferrin das mikrobiologische Gleichgewicht zwischen den Darmbakterien. Das Fehlen von Gegenanzeigen und die sehr gute Verträglichkeit machen es zu einem wertvollen Nährstoff mit vielen positiven Auswirkungen auf den Körper.
Quellen für Lactoferrin
Lactoferrin ist ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von etwa 80 kDa und besteht aus einer Polypeptidkette aus nahezu 700 Aminosäuren. Man unterscheidet zwei Formen von Lactoferrin: Hololactoferrin ist die eisengebundene Form von Lactoferrin; die eisenfreie Form wird Apolactoferrin genannt. Der Körper stellt sein eigenes Lactoferrin hauptsächlich mittels Epithelzellen exokriner Drüsen wie den Brustdrüsen, Speicheldrüsen und der Bauchspeicheldrüse her. Es ist in der Muttermilch reichlich vorhanden, zu etwa 90% in Form von Apolactoferrin. Die Konzentration in der Milch hängt von der Laktationsphase ab. Kolostrum (die erste produzierte Muttermilch) enthält die höchste Lactoferrin-Konzentration (etwa 7 mg/ml). Reife Muttermilch (ab etwa 2 Wochen nach der Geburt) enthält 1-4 mg/ml Lactoferrin. Der hohe Gehalt ist für die Entwicklung eines funktionierenden Immunsystems unerläßlich und schützt Neugeborene in den ersten Lebensmonaten vor Infektionen.In geringen Mengen ist Lactoferrin unter anderem in Speichel, Tränenflüssigkeit, Sperma, Pankreassaft, Galle und Schleim aus Bronchien, Nase, Darm und Vagina enthalten. Es ist vor allem in den Schleimhäuten zu finden, wo es zusammen mit Komponenten des angeborenen Immunsystems Schutz vor pathogenen Mikroorganismen bietet. Neutrophile Granulozyten, Zellen des angeborenen Immunsystems, die mehr als die Hälfte der weißen Blutkörperchen ausmachen, sind ebenfalls in der Lage, Lactoferrin zu produzieren. Sie enthalten Lactoferrin in ihren Granula (Bläschen), können zum Ort der Infektion wandern und es dort freisetzen. Während einer Infektion steigt der Lactoferrinspiegel im Blut am Ort der Infektion deutlich an.
Intensive sportliche Betätigung kann die körpereigene Lactoferrinproduktion anregen. Nach einem intensiven Lauf steigt der Lactoferrinspiegel im Blut und in den Speichelgranulozyten an, was auf eine entzündungshemmende Wirkung von körperlicher Bewegung hinweist.
Die größte externe Quelle für Lactoferrin ist Kuhmilch. Die Ähnlichkeit der Aminosäuresequenz mit dem menschlichen Lactoferrin beträgt etwa 70%. Kuhmilch enthält jedoch viel weniger als menschliche Muttermilch. Aufgrund der vielen positiven Wirkungen ist Lactoferrin aus Kuhmilch seit mehr als 60 Jahren Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Forschung. Es ist natürlich leichter verfügbar und bildet die Hauptquelle für Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere in Form von Apolactoferrin. Eine Supplementierung kann in bestimmten Situationen angebracht sein, so zum Beispiel bei älteren Menschen mit erhöhtem Bedarf oder während einer Krankheit. Eine erste wichtige Anwendung von kommerziellem Lactoferrin aus Kuhmilch war Säuglingsnahrung als Ersatz für Muttermilch. Heute gibt es hochwertige Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, die Lactoferrin enthalten.
Wirkmechanismen
Eisenbindungsvermögen
Lactoferrin gehört zur Familie der Transferrine, einer Gruppe von Transportproteinen, die Eisen im Blut transportieren. Es verfügt über eine Eisenbindungsstelle, die es ihm ermöglicht, zwei freie Eisenionen (Fe3+) gleichzeitig mit hoher Affinität zu binden, selbst bei einem niedrigen pH-Wert von 3,0. Somit trägt es dazu bei, den Eisenspiegel im Körper im Gleichgewicht zu halten (Homöostase). Ausreichend Eisen wird benötigt, damit die zellulären Prozesse ordnungsgemäß ablaufen können, ein Überschuß an Eisen hingegen ist aber ungünstig. Das liegt daran, daß überschüssiges Eisen unter anderem mit Sauerstoff Verbindungen eingehen kann, wobei reaktive Sauerstoffverbindungen entstehen können, die schädlich sind. Lactoferrin schützt also auch Zellen vor oxidativen Schäden, die durch Sauerstoffradikale verursacht werden.Antimikrobielle Wirkung
Lactoferrin trägt zur Erstlinienverteidigung gegen krankheitserregende Mikroorganismen bei, die versuchen, über die Schleimhäute in den Körper einzudringen. Die antimikrobielle Wirkung von Lactoferrin beruht auf mehreren Wirkmechanismen. In Abwesenheit von Eisen werden Bakterien in ihrem Wachstum gehemmt und exprimieren weniger virulente Faktoren1. Auch die Lactoferricin-Metabolite, die nach der enzymatischen Spaltung durch Pepsin entstehen, können eine starke bakteriostatische Wirkung haben. Das Eisenbindungsvermögen von Lactoferrin bremst die Bildung von Biofilmen. Biofilme entstehen, wenn pathogene Bakterien2 Cluster bilden und sich mit ihrer eigenen, selbst produzierten Schleimschicht schützen. Dies macht es oft schwierig, sie durch das Immunsystem oder Antibiotika zu bekämpfen, und ist die Ursache für wiederkehrende Infektionen und chronische Krankheitsbilder. Ein Beispiel dafür ist der Zahnbelag (Plaque) und die Entwicklung von Gingivitis.Darüber hinaus kann Lactoferrin direkt mit den Bakterien interagieren und diese abtöten. Dies wird als bakterizide Wirkung bezeichnet. Die Zellmembranen von Bakterien oder anderen Mikroorganismen enthalten negativ geladene Bindungsstellen3, die ein wichtiges Angriffsziel für Lactoferrin darstellen. Auf gramnegativen Bakterien kann es an Lipopolysaccharide4 auf der Zelloberfläche binden, was zu Zellschäden und schließlich zur Auflösung (Zelltod) führt. Lactoferrin besitzt eine antivirale Aktivität gegen eine Vielzahl von Viren5. Es kann Rezeptoren auf der Wirtszelle6 besetzen und so die Bindung des Virus an die Wirtszelle und die Invasion verhindern. Lactoferrin kann auch Proteine auf der Oberfläche des Virus selbst binden, was die Virusinfektion hemmt.
Die Destabilisierung der Zellmembran durch Eisenmangel und die direkte Bindung von Lactoferrin an die Zelloberfläche scheint auch bei Pilzen wie Candida albicans und Aspergillus fumigatus und Parasiten wie Entamoeba histolytica zur Zelllyse zu führen.

Modulation des Mikrobioms
Lactoferrin beeinflußt das Mikrobiom im Darm, wo die Darmbakterien im günstigen Fall in Symbiose miteinander leben. Lactoferrin und seine Metabolite stimulieren selektiv das Wachstum nützlicher Mikroorganismen und wirken als selektiver Hemmstoff für Bakterien, die beispielsweise Durchfall verursachen wie Salmonellen. Diese doppelte Wirkung läßt sich möglicherweise durch deren unterschiedliche Anfälligkeit für Eisenmangel erklären. Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum scheinen weniger von einem Eisenmangel in ihrer Umgebung beeinträchtigt zu werden. Lactoferrin stimuliert darüber hinaus das Wachstum und die Differenzierung von Darmepithelzellen. Zusammen mit dem Mikrobiom stärkt die Epithelschicht die Barrierefunktion des Darms. Ferner kann Lactoferrin zur Wiederherstellung des Mikrobioms nach der Einnahme von Antibiotika beitragen.Lactoferrin und das Immunsystem
Zum Zeitpunkt einer Entzündung steigt die Produktion und Sekretion von Lactoferrin durch neutrophile Granulozyten drastisch an. Die Aufgabe besteht darin, Krankheitserreger zu eliminieren, den Entzündungsprozeß zu regulieren und Gewebeschäden zu minimieren. Es kann je nach Situation zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Aktivitäten wechseln. Und es scheint in der Lage zu sein, sowohl das angeborene (unspezifische) als auch das erworbene (spezifische) Immunsystem zu regulieren.Die immunmodulatorischen Wirkungen sind weitgehend auf die direkte Bindung von Lactoferrin an Rezeptoren auf (Immun-)Zellen zurückzuführen. Es stimuliert die Aktivität von neutrophilen Granulozyten, Makrophagen, NK-Zellen und dendritischen Zellen und verstärkt so die angeborene Immunantwort gegen Krankheitserreger. Es bindet Eisen und verhindert so eine weitere Schädigung des Gewebes infolge der Bildung von Sauerstoffradikalen.
Lactoferrin kann auch in die Zelle eindringen und die Genexpression regulieren.7 Es verhindert somit die Initiierung der Produktion proinflammatorischer Zytokine.8
Wenn Lactoferrin LPS bindet, hemmt es effektiv die LPS-induzierte Entzündung und die Produktion proinflammatorischer Zytokine, und der Schaden bleibt begrenzt.9 Lactoferrin kann jedoch auch selbst TLR4 binden und so Immunzellen aktivieren. Es rekrutiert und aktiviert Antigen-präsentierende Zellen (APCs, darunter dendritische Zellen) und schaltet damit auch das erworbene Immunsystem ein. In-vitro-Studien zeigen, daß Lactoferrin die Reifung, Differenzierung und Aktivierung von T- und B-Zellen fördert und dadurch eine spezifische Immunantwort stimuliert.
1 Substanzen, die den Bakterien beim Überleben helfen, aber für den Wirt schädlich sind.
2 z. B. Staphylococcus aureus oder Pseudomonas aeruginosa
3 z. B. pathogen-assoziierte molekulare Muster oder PAMPs
4 LPS; ein Beispiel für ein PAMP
5 z. B. Respiratorische Synzytialvirus, Adenoviren, Enteroviren, das Hepatitis-C-Virus (HCV), das Humane Immundefizienz-Virus (HIV), Herpes-Simplex-Viren und das SARS-CoV-2-Virus
6 meist Heparansulfat-Proteoglykan-Moleküle
7 Durch Hemmung des Transkriptionsfaktors Nuclear Factor kappa B blockiert es den intrazellulären Signalweg für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Entzündungsprozessen.
8 darunter Interleukin IL-1β, IL-6 und Tumornekrosefaktor TNF-α
9 Durch die Bindung an negativ geladene PAMPs (wie LPS) auf der Zellmembran pathogener Mikroorganismen kann Lactoferrin verhindern, daß die PAMPs von so genannten Toll-like-Rezeptoren (TLRs) auf Zellen des angeborenen Immunsystems erkannt werden. TLRs signalisieren normalerweise Strukturmotive (PAMPs) auf Mikroorganismen und aktivieren das angeborene Immunsystem.
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